Wer wissen will, was Hochbegabte wünschen, fragt am besten sie selbst
Die Befragung
Wie gut die Schule aufs Leben vorbereitet, zeigt sich erst im Erwachsenenalter
Die Fragestellung
Hochbegabung endet nicht mit dem Schulabschluß
Die Befragten
Von schwarzen Schafen und heißer Luft
Methodisches
»Meine ›Hochbegabung‹ habe ich als Fluch und Segen erlebt«
Extremgruppen
»Ich bin der Ansicht, daß mein Leben genau in den Bahnen verläuft, wie ich es immer wollte«
Positives
»Heute habe ich das Gefühl, mein Leben verpfuscht zu haben«
Negatives
»Mein Vater hat immer gesagt, ich müsse Geduld haben, später wird alles besser. Da warte ich noch immer drauf«
Entwicklungen
»So ist mein Lebenslauf nicht unbedingt geradlinig zu nennen«
Lebensabschnitte
»Mit meinem großen Bruder habe ich Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt«
Vorschulzeit
»Bloß in anspruchsvollen Fächern habe ich mitgearbeitet«
Schule
»Ich konnte halt schon alles«
Grundschule
»Da habe ich dann abgeschaltet«
Weiterführende Schule
»Das Abitur schaffte ich ohne viel Vorbereitung und war enttäuscht, daß es das schon gewesen war«
Schulabschluß
»Die Auswahl war relativ schwierig – das Feld war so groß!«
Berufswahl
»So schnell wie ich hätte sich noch nie jemand eingearbeitet«
Lehre
»Die Begabung zahlt sich erst mit der Freiheit aus, bei Schule und Bundeswehr war sie eher hinderlich«
Bundeswehr
»An der Uni studierte ich wie eine Blöde – ich war in meinem Element«
Studium
»Ich konnte meine Faulheit ausleben und trotzdem Karriere machen«
Beruf
»Warum läßt man sie nicht einfach lernen, was sie lernen wollen und wann sie es lernen wollen?«
Wünsche
»Generell fühle ich mich im Umgang mit den meisten anderen wie von einem anderen Stern«
Kontakte
»In meiner Familie galt ich als das ›kleine Dummchen‹«
Im Elternhaus
»Die Lehrer waren total begeistert von mir, und im selben Maße haßten mich die Mitschüler«
In der Schule
»Für die meisten Lehrer war ich schon längst ein hoffnungsloser Fall«
Lehrerinnen und Lehrer
»In der Schule bemühte ich mich zwar dazuzugehören, aber irgendwie hat das nie funktioniert«
Mitschülerinnen und Mitschüler
»Inkompetente Chefs sind für mich ein rotes Tuch – und ich für sie«
Im Beruf
»Auch im Privatleben treffe ich meine Entscheidungen sehr rational«
Private Kontakte
»Meine Lebensgefährtin liebt mich gerade wegen meiner Begabung«
Partnerin oder Partner
»Da ich an alles sehr analytisch herangehe, habe ich auch so eine Familie gegründet«
Kinder
»Nur wenige Freunde hatten Spaß an Gesprächen, Gedankenspielen, Mathematik, Rätseln«
Freundinnen und Freunde
»Bei Mensa finde ich, was mir im Alltag so oft fehlt«
Mensa
»Schon als Kind konnte ich mich ganz gut selbst beschäftigen«
Alternativen
»Unter lauter Hochbegabten ist ein Hochbegabter nicht mehr hochbegabt, sondern nur noch normal«
Wünsche
»Aus mir hätte unter anderen Bedingungen sicher etwas Brauchbares werden können«
Einflüsse
»Von klein auf habe ich gelernt, mich mit möglichst wenig Aufwand durchzuschlagen«
Leistungsbereitschaft
»Ich weiß viel von Dingen, die keiner braucht«
Selbstbild
»In der Schule wurde mir nachgesagt, daß mir alles nur so zufliegt«
Fremdbild
»Was bei Männern akzeptiert wird, gilt bei Frauen als wunderlich«
Geschlecht
»Kaum ein Mann erträgt eine Frau, die vieles besser weiß«
Mädchen/Frau
»In der Schule gehörte ich nie zu den ›coolen‹ Jungs«
Junge/Mann
»Die Lehrer hatten Mühe, bei mir überhaupt so etwas wie Begabung festzustellen«
Diagnostik
»Irgendwann habe ich ein Mathebuch von der nächsten Stufe bekommen, dies wurde aber nicht systematisch gefördert«
Förderung
»Mittlerweile habe ich ein bißchen gelernt, Wissen zu verbergen«
Eigene Strategie
»Was für den einen eine tolle Förderung bedeuten kann, ist für andere vielleicht genau das Falsche«
Wünsche
»Wenn alle den Text gelesen haben, wieso nicht weiterarbeiten? Wieso noch eine halbe Stunde darüber reden?«
Statt eines Nachworts: So geht's weiter